Neues Vertrauen gewinnen nach einer Fehlgeburt

Kaum ein Ereignis im Leben nimmt eine Frau so sehr mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt wie eine Schwangerschaft.
Dabei ist es ganz egal, ob sie bereits seit Monaten oder sogar Jahren darauf gewartet hat, endlich den Test mit den zwei Streifen in der Hand zu halten oder ob sie von der Nachricht über einen kleinen Bauchbewohner vollkommen überrascht wird – in den allermeisten Fällen sind damit einfach nur grenzenlose Freude und überschäumende Gefühle verbunden.
Für die einen ist es vielleicht die erste geglückte Schwangerschaft, für manch andere eine weitere nach der erfolgreichen Geburt ihres(r) Kindes(r) und für wieder andere ist ihre vorherige Schwangerschaft leider nicht gut ausgegangen, weil das Baby nicht bleiben konnte.
Vollkommen unabhängig von dem, was in ihrer Vorgeschichte auch geschehen sein mag, beginnt eine Frau ab dem Zeitpunkt, an dem sie von ihrer Schwangerschaft erfährt, sich innerlich auf ihr Baby vorzubereiten.
Sie ist eine Mama, weit bevor sie ihr Kind zur Welt bringt.
Doch so manches Mal werden die mütterlichen Urängste leider Wirklichkeit und ihr kleines Glück, das nur so kurz währte, wird ihr wieder genommen, indem sie ihr Kind verliert.
Das passiert weitaus häufiger, als man für gewöhnlich denken mag, und doch ist jedes Mal ein Mal zu viel.
Zu all diesen Emotionen und Gedanken, die nun über die verwaiste Mutter hereinbrechen – eine rasant wechselnde Mischung aus Ohnmacht, Hilflosigkeit, Wut, Verzweiflung, Einsamkeit und schierer Fassungslosigkeit – gesellt sich heimlich, still und leise ein weiteres beängstigendes Gefühl…der Vertrauensverlust in sich selbst.
Der eigene Körper, den sie nun schon seit so vielen Jahren in- und auswendig zu kennen glaubte und dem sie ganz instinktiv vertraut hat, hat sie einfach im Stich gelassen…
Er sollte das kleine Leben in ihr doch beschützen, gut versorgen und es langsam und liebevoll heranwachsen lassen.
Auch wenn man als Mutter mit einer Fehlgeburt von allen Seiten gesagt bekommt und überall liest, dass einen selbst keine Schuld für das Geschehene trifft, es vielerlei Gründe dafür geben kann und es eine reine Schutzfunktion des Körpers ihr selbst und auch ihrem Kind gegenüber war, so kommt man doch trotzdem nicht einfach so klar damit.
Immer wieder fragt man sich, ob man eventuell doch etwas falsch gemacht hat, irgendworauf hätte achten müssen oder manche Dinge grundsätzlich hätte anders machen müssen.
Eine Antwort oder eine Erklärung wird man in den seltensten Fällen erhalten. Und bevor man sich schier verrückt macht deswegen, sollte man versuchen, diese innere Kraft lieber positiv zu nutzen, mit dem Geschehenen und dem damit verbundenen Schmerz umzugehen und seinen Frieden damit zu machen.
Wir Menschen müssen unser Leben lang immer wieder lernen, mit Schicksalsschlägen umzugehen und in gewisser Weise auch daran zu wachsen. Manche Dinge geschehen aus einem tieferen Sinn heraus, den wir aber oft erst viel später erkennen und dann auch erst verstehen, dass es damals wohl so sein sollte…
Die wichtigsten Lektionen, die ich nach meiner Fehlgeburt gelernt habe: Verkrieche Dich nicht, schäme Dich nicht für das Geschehene, teile Dich anderen mit und lasse Dir helfen.
Erst als ich anfing, mit anderen Menschen über meinen Verlust und die tiefe Trauer in mir zu sprechen, erfuhr ich plötzlich echte Anteilnahme und Verständnis und war ganz erstaunt, wie viele Frauen in meinen Umfeld bereits auch schon ein oder sogar mehrer Kinder verloren haben.
Etwas Schöneres und Hilfreicheres als liebe Menschen, denen man bedingungslos vertrauen kann und die auch in diesen dunklen Stunden für einen da sind, gibt es doch eigentlich gar nicht. Eine bewusste und intensive Aufarbeitung der eigenen Trauer und sich der Situation zu stellen, indem man das Geschehene annimmt, sind ganz wichtige Schritte, um die Seele heilen zu lassen und neuen Mut und neue Zuversicht zu fassen.
Dabei können neben engen Vertrauten aus dem eigenen Umfeld auch Hebammen, Trauerbegleiter oder auch Geburtshäuser hilfreiche Ansprechpartner sein.
Es wird aber auch immer wieder Phasen und Momente geben, in denen man am liebsten ganz allein ist mit sich und seinem Kummer und einfach nur ein bisschen still vor sich hin leiden möchte. Das ist vollkommen legitim; mehr noch: es ist wichtig und gut, all seine Gefühlen zuzulassen und ihnen Raum zu geben.
So lernt man, Abschied zu nehmen und Platz für Neues zu schaffen, auch wenn das ein bisschen dauern kann.
Man sollte sich unbedingt frei machen von dem Schuldgefühl, eine mögliche neue Schwangerschaft könne bloß ein Ersatz für das verlorene Kind sein.
Ein weiteres Kind ist ein vollkommen anderer kleiner Mensch und soll niemanden ersetzen, sondern die kleine Familie samt Sternenkind einfach nur vervollständigen.
Es ist wichtig, dass man liebevoll und achtsam mit sich selbst umgeht und gut für sich selbst sorgt.
Kleine Fluchten aus dem stressigen Alltag und dem sich immerzu drehenden Gedankenkarussell sind hierbei enorm wichtig.
Man kann durch Auszeiten wie zum Beispiel Yogaübungen, Meditationen oder Spaziergängen durch die Natur zu sich selbst finden und auf diese Weise wieder neues Vertrauen in sich selbst aufbauen.
Alles, was man ganz bewusst im Hier und Jetzt tut oder sogar ein wenig zelebriert, kann den Kopf freimachen und die Seele heilen lassen.
Ein gesundes Gleichgewicht aus Ablenken und Innehalten- das ist ein wirklich gutes Rezept, um sich selbst aus dem Tal der Tränen herauszuziehen und wieder ins Leben zurückzufinden.
Eine der vielen wunderbaren Eigenschaften des Menschen ist die Fähigkeit, auch in den dunkelsten Momenten des Lebens Zuversicht empfinden zu können.
Zuversicht ist die innere Kraft, die uns immer wieder aufs Neue darin bestärkt, einen Weg trotz mancher Hindernisse zu gehen und an dem festzuhalten, was uns wirklich wichtig ist.
Diese innere Stärke schenkt uns in vielen Situationen im Leben das nötige Durchhaltevermögen und treibt uns an, weiterzumachen.
Zuversicht hilft uns, neue Wege zu erkunden.
Kennst Du schon unseren Fehlgeburts-Kurs, der so vielen Frauen Kraft gibt?
Nadine
storchgeflüster Redaktion
Hi,
schön, dass Du da bist!
Ich bin Nadine und Teil der storchgeflüster Redaktion, um Frauen & Paare mit Kinderwunsch zu helfen.
Leider ist das immer noch ein Tabuthema! Und das obwohl Schätzungen besagen, dass jede 6. Frau in Deutschland darunter irgendwann leidet...
Mit storchgeflüster möchten wir allen Frauen & Paaren helfen, direkten Zugang zu den wichtigsten Methoden zu erhalten, die wirklich beim Kinderwunsch helfen können. Die Zauberwörter heißen in diesem Zusammenhang "Body & Mind".
Ich wünsche Dir alles Gute bei Deinem Kinderwunsch und würde mich freuen, wenn wir Dich bei der Reise zu Deinem Wunschkind unterstützen dürften.
Liebe Grüße,
Deine Nadine